Zeitenwende?

Friedenspolitische Perspektiven in Zeiten des Krieges

Antikriegshaus im Friedens- und Nagelkreuzzentrum Sievershausen, 08.10.2023, 16.00 Uhr

Seit Februar 2022 dominiert der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine die politische Diskussion und die mediale Berichterstattung. Von einer „Zeitenwende“ ist die Rede. Nachdem noch zuvor mit dem Ende des Afghanistan-Einsatzes vielfach das Scheitern militärischer Interventionen per se verkündet wurde, sehen wir im Lichte des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine eine starke Fokussierung auf militärische Mittel im Umgang mit (internationalen) Konflikten.

Ausgehend von einer Einordnung zu Hintergründen des aktuellen Krieges und unterschiedlicher Motiv- und Interessenlagen soll nach den Perspektiven für die weitere Entwicklung des Konflikts sowie den möglichen Auswirkungen auf die internationale politische Ordnung gefragt werden. Das Vorgehen des Putin-Regimes ist vielfach als klare Absage an eine regelbasierte internationale Ordnung gewertet worden. Eine am Völkerrecht und den Menschenrechten orientierte Außenpolitik steht damit vor besonderen Herausforderungen. Die Perspektiven für eine kooperative Friedensordnung in Europa sind spätestens mit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine in Frage gestellt. Zudem sind neuerlich die Verletzlichkeiten einer globalisierten Welt deutlich geworden, die aus der Vernetzung und den gegenseitigen Abhängigkeiten resultieren.

In der Veranstaltung soll ein differenzierter Blick auf diese Herausforderungen geworfen werden. Es gilt, friedenspolitische Perspektiven zu entwickeln und die Möglichkeiten und Grenzen von Friedenspolitik und gewaltfreier Konfliktbearbeitung neu zu bewerten.

Elvin Hülser, Geschäftsführer und Referent für Friedensfragen des Antikriegshauses im Friedens- und Nagelkreuzzentrum Sievershausen. Arbeitsschwerpunkte sind Themen der Friedens- und Sicherheitspolitik, der zivilen Konfliktbearbeitung sowie Demokratieförderung und die Auseinandersetzung mit Populismus, Extremismus und Verschwörungsdenken.

Das Antikriegshaus ist einer der Friedensorte innerhalb der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers.

 

 

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Neue Ausstellung im Antikriegshaus: Uniformen zu Crazy Quilts – ein Schwarmkunstprojekt

Im Antikriegshaus Sievershausen werden vom 9. April bis zum 29. Mai 2022 unter der Überschrift „Uniformen zu Crazy Quilts“ Wandteppiche gezeigt, die im Rahmen eines Schwarmkunstprojektes aus einer Uniform des US-Militärs entstanden sind.

Schon die Entstehungsgeschichte dieser Quilts ist bemerkenswert. Die Initiatorin des Kunstprojektes, Alma Fokken, hatte im Sommer 2015 einen Traum und erwachte mit dem Satz „Schwerter zu Pflugscharen und Uniformen zu Crazy Quilts“. Sie ging diesem Satz nach, sprach mit anderen Frauen darüber und so entwickelte sich ein Kunstprojekt, das einen Prozess des Nachdenkens und Austauschens über die Themen Krieg, Konflikt, Wahrheit, Feindbilder, Versöhnung auslöste.

Es konnte tatsächlich eine Uniform besorgt werden. Die Frauen schickten kleine Stoffteile dieser tatsächlich getragenen, zerschnittenen Uniform in den Freundes- und Bekanntenkreises mit der Bitte, sie individuell umzugestalten, zu verwandeln. Dabei sollte im Vordergrund stehen, sich Gedanken über Konflikte, Krieg, Versöhnung und Frieden zu machen und diese Gedanken in die Gestaltung des Uniformstoffstückes einfließen zu lassen. Die Aktion zog weite Kreise, mehr als 60 Menschen zwischen 12 und 85 Jahren gestalteten und veränderten ein Stück Stoff und schrieben teilweise auch Texte dazu. Eine beeindruckende Vielfalt in der Gestaltung kam zusammen! Eine Gruppe von Frauen um Alma Fokken setze diese Stoffstücke zu 3 großen Quilts zusammen, die nun im Antikriegshaus zu sehen sein werden. Dazu Alma Fokken: „Diese Decken hätten so nie im Alleingang entstehen können. Die Unterschiedlichkeit machen sie aus, die verbundene Vielfalt, deren einzelne Teile jeweils eine Geschichte erzählen.“

Die Ausstellung ist bis zum 29. Mai im Antikriegshaus zu sehen.

Die Ausstellung kann Mo (außer Ostern), Mi und Fr (außer Karfreitag) zwischen 10.00 und 16.30 Uhr besucht werden, davon abweichend auch nach voriger Terminabsprache. Gruppen werden um vorherige Anmeldung unter 05175/5738 oder unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! gebeten. Der Eintritt ist frei.

Pressebericht zur Ausstellungseröffnung Crazy Quilts

 

 

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Inmitten Europas herrscht Krieg – direkt in unserer Nachbarschaft. Russlands Präsident Putin hat einen Krieg gegen die Ukraine gestartet, überschreitet ihre Grenzen und verletzt in dramatischer Weise das Völkerrecht.  

Mit unserer Kundgebung am kommenden Sonntag, den 27. Februar in Berlin treten wir gemeinsam für eine Rückkehr zum Frieden in Europa ein. Wir fordern die russische Regierung auf, sofort alle Angriffe einzustellen, sich aus der Ukraine zurückzuziehen und deren territoriale Integrität wieder herzustellen. Sie muss zum Verhandlungstisch zurückkehren.

Wir sind solidarisch mit den Menschen in der Ukraine, die unter dem Konflikt leiden und deren Leben jetzt bedroht ist. Und wir setzen uns dafür ein, dass die Grenzen Europas offen bleiben, die Visa-Freiheit weiter besteht, wir Flüchtende aus der Ukraine aufnehmen und sie herzlich willkommen heißen.

Wir streiten gemeinsam für ein Europa der Abrüstung, der Entspannung und der Verständigung. Wir brauchen dringend eine europäische Friedensordnung, in der Grenzen nicht gewaltsam verschoben werden und die Sicherheit von allen geachtet wird.

Die Weltgemeinschaft steht vor gewaltigen Aufgaben: Gemeinsam müssen wir die Klimakrise und das Artensterben bekämpfen, die Corona-Pandemie bewältigen und für weniger soziale Ungleichheit sorgen. Die Krise zeigt, wie dringend wir die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern wie Öl und Gas beenden und konsequent auf Erneuerbare Energien umsteigen müssen. Dies – und nichts anderes – soll und muss im Fokus der internationalen Politik stehen. Frieden für die Ukraine und ganz Europa!

Sei dabei! Sag deinen Freund*innen, Bekannten, Nachbar*innen, Familie und Arbeitskolleg*innen Bescheid! In Solidarität miteinander halten wir die Corona-Hygieneregeln ein und bitten geimpft, getestet und mit Maske an der Kundgebung teilzunehmen. 

Die Kundgebung findet am Sonntag, den 27. Februar um 13 Uhr auf der Straße des 17. Juni statt.

Das Bündnis:

Campact e.V.

  • Greenpeace
  • Verdi
  • DGB
  • NaturFreunde
  • BUND
  • Deutsche Naturschutz Ring (DNR)
  • Seebrücke
  • Brot für die Welt
  • EKD (Friedensbeauftragter)
  • AGDF
  • EIRENE Internationaler Christlicher Friedensdienst
  • Pax Christi
  • Netzwerk Friedenskooperative
  • Kooperation für den Frieden
  • Women's International League for Peace and Freedom (WILPF)
  • IPPNW
  • DFG-VK
  • Urgewald
  • Pulse of Europe
  • NABU
  • Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V.
  • International Association of Lawyers against Nuclear Arms
  • Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM)
  • Church and Peace - Europäisches friedenskirchliches Netzwerk
  • Deutscher Bundesjugendring
  • Naturfreundejugend Deutschlands
  • WWF
 
 
Herzliche Grüße
Jan
 
Jan Gildemeister
(Geschäftsführer)
Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF)
Endenicherstr. 41, 53115 Bonn
Tel. 0228/24 999-13, Fax 0228/24 999-20

 

Nach Russlands Angriff HAZ-Forum: Wie verändert der Krieg in der Ukraine Europa? Reden Sie mit!

Mehr Ausgaben für die Verteidigung, mehr Flüchtlinge, mehr Sorgen um die Sicherheit: Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine sind schon jetzt auch in Hannover spürbar. Darum geht es beim nächsten HAZ-Forum am 7. März, 19:00 Uhr.

Diskutieren unter anderem beim HAZ-Forum: Dr. Andrea Hanke (von links), Sven Kindler und Margot Käßmann. Quelle: Claus Kirsch/privat, Patrick Seeger/dpa Hannover

Der Angriffskrieg des russischen Präsidenten Wladimir Putin gegen die Ukraine verändert die Sicherheitspolitik in Europa und Deutschland grundlegend. Die Bundeswehr soll ein Sondervermögen von 100 Milliarden Eu­ro zur Aufrüstung und die Ukraine Waffen bekommen. Putin spricht davon, dass sich diejenigen, die sich ihm entgegenstellen, erleben werden, was sie noch nie erlebt haben. Ist diese Entwicklung der Beginn eines neuen Wettrüstens? Schaffen mehr Mittel für die Bundeswehr auch langfristig mehr Sicherheiten?

Die HAZ lädt zur Podiumsdiskussion

Und ist Hannover auf die Folgen des Krieges überhaupt vorbereitet, wenn es zum Beispiel um die Aufnahme von Flüchtlingen geht? Darum soll es beim nächsten HAZ-Forum am Montag, 7. März, gehen.

Der Krieg in der Ukraine zwingt zahlreiche Menschen dazu ihr Heimatland zu verlassen. Kann die Region Hannover mit den Flüchtlingen umgehen? Quelle: Emilio Morenatti/AP

Das sind die Gäste auf dem Podium

Zu den Folgen des Krieges für die Landeshauptstadt und die Region spricht Dr. Andrea Hanke, die Dezernentin für Soziale Infrastruktur in der Region Hannover. Über die grundlegenden Aspekte von Verteidigungs- und Friedenspolitik diskutiert der hannoversche Politiker Sven-Christian Kindler (Grüne), Bundestagsmitglied und Sprecher für Haushaltspolitik. Kindler trifft auf den Geschäftsführer des Antikriegshauses in Sievershausen und Referent für Friedensfragen, Elvin Hülser, den Kabarettisten Matthias Brodowy und die ehemalige EKD-Ratsvorsitzende Margot Käßmann. Ein Vertreter der Bundeswehr ist angefragt.

Beim HAZ-Forum soll es nicht nur um die tagespolitischen Ereignisse in der Ukraine und Russland gehen, sondern auch um ethische Fragen, die sich bei den Bemühungen um Frieden künftig stellen. 

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Friedensforscher und Politik diskutieren über den Krieg in der Ukraine.

Schicken Sie uns jetzt Ihre Fragen

Das HAZ-Forum wird live aus dem Pressehaus in Bemerode übertragen. Interessierte können es auf haz.de verfolgen. Die Diskussion beginnt am Montag, 7. März, um 19 Uhr. Um den Stream zu sehen, ist ein HAZ-Plus-Abo erforderlich. Schon jetzt können Sie Fragen zum Thema stellen: Schicken Sie uns dazu einfach eine E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! mit dem Stichwort „Ukraine-Forum“.

So können Sie dabei sein

Zehnmal zwei HAZ-Leser haben die Möglichkeit, live beim HAZ-Forum dabei zu sein. Anmeldungen für die wenigen Plätze sind auch per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! möglich. Die ausgewählten Leser und Leserinnen erhalten eine Bestätigung per Mail. Die Veranstaltung wird unter 2G-plus-Regeln durchgeführt und dauert etwa 90 Minuten.

Von Jan Sedelies

 

Das Antikriegshaus ist am 27. Januar Teil einer bundesweiten Aktion zum Gedenktag für die Opfer der NS- Gewaltherrschaft.

Die aktuelle „Dunkelheit" durch Querdenken-Demonstrationen, Verschwörungsmythen, rechtsextreme Netzwerke, Antisemitismus, Antiziganismus und Alltagsrassismus zeigt uns die bleibende Notwendigkeit der Erinnerungsarbeit. Darauf soll gemeinsam mit vielen Erinnerungsorten in Deutschland hingewiesen werden, indem die Akteur*innen der Erinnerungskultur „ihre" Orte mit Einbruch der Dunkelheit am Abend des Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust beleuchten. 

Die Initiative zu der Aktion geht vom Haus der Wannsee-Konferenz, der Stiftung Niedersächsische Gedenkstätten und der Stiftung Topographie des Terrors aus. In diesem Jahr ist das Gedenkstättenreferat der Stiftung Topographie des Terrors für die Umsetzung zuständig.

Mit der Aktion möchten die Gedenkstätten und erinnerungskulturelle Einrichtungen einen Beitrag zu einem differenzierten Bild der nationalsozialistischen Verfolgung schaffen. Die Auseinandersetzung mit der NS-Zeit ist nach wie vor von großer Bedeutung für unsere Gegenwart. Hierfür gibt es viele Beispiele: Verschwörungstheorien mit Bezug auf die NS-Zeit im Zusammenhang mit der Querdenkerbewegung, antisemitische, rassistische, fremdenfeindliche und antidemokratische Äußerungen und Taten, bei denen ebenfalls Bezüge zur Geschichte hergestellt werden.

Für das Antikriegshaus ist die Erinnerungsarbeit ein konstituierendes Element seiner Arbeit. Insofern ist auch eine Veranstaltung zum Shoah-Gedenktag 27. Januar, dem Jahrestag der Befreiung von Auschwitz durch die Rote Armee 1945, seit 25 Jahren ein fester Termin im Jahresprogramm. Thematisch wechseln sich dabei Begegnungen mit Zeitzeugen und Überlebenden der Shoah ab mit Vortragsveranstaltungen und Diskussionen über Antisemitismus, Geschichte der Konzentrationslager, und Fragen der Erinnerungskultur, speziell der Arbeit in Gedenkstätten. Für dieses Jahr war vorgesehen, die im Januar 2021 ausgefallene Aufführung des odos-Theaters "Ich lebe doch noch! - Die Geschichte der Hanna Mandelbaum" nachzuholen. Pandemiebedingt wurde diese Aufführung erneut verlegt, nunmehr auf den 24. April. So wurde gerne die Anregung angenommen, sich an der bundesweiten Lichtaktion zu beteiligen.

Zentrales Element wird dabei in Sievershausen das DankMal für gelebte Menschlichkeit sein, mit dem 1989 durch die Künstlerin Margot Garutti dem Gedenken an die Opfer der nationalistischen Gewaltherrschaft eine Erinnerung an jene Menschen zur Seite gestellt wurde, die Verfolgten in dieser Zeit geholfen haben. 

Die Illumination wird bis 21 Uhr zu sehen sein.

 

 

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Frieden lernen
und erleben

 

 Der Friedensort
Antikriegshaus Sievershausen 
ist ein anerkannter Friedensort
der 
Evangelisch-lutherischen
Landeskirche Hannovers